© DAV Worms/Iris Peterek

Bergwandern / -steigen in den Allgäuer Alpen

09.07.2022

Rückblick:  Bergwandern in den Allgäuer Alpen

Begrüßung 
Die Anreise der 13-köpfigen Wandergruppe erfolgte in Fahrgemeinschaften mit privaten PKWs. Gegen 13.00 Uhr kamen wir im Hotel an und somit konnten wir noch eine Ein-Geh Tour um 13.45 Uhr, bei schönstem Sommerwetter, starten. Vom Hotel aus ging es abwärts an den Breitach-Talweg, entlang der Breitach. Dabei passierten wir die romantische Hölfertbrücke und bald danach kam der Anstieg in Richtung Hirschegg. In Hirschegg brachte uns die Heuberg-Bahn auf eine Höhe von 1.380 m. Dem Oberen Höhenweg folgend, liefen wir einen herrlichen Panoramaweg bis zur Bühl Alpe, die auf 1.430 m liegt. Am Eingang der Alpe wurden wir von zwei hübschen Eseln, mit ihrem typischen Slogan „ia“ begrüßt. Mit leckeren Naturprodukten wurden wir bei der Einkehr belohnt und im Anschluss ging es abwärts nach Mittelberg, zum Apart Hotel an der Wildentalstrasse, dass wir gegen 16.30 Uhr erreichten. Die Hotelzimmer waren nun auch bereit bezogen zu werden, die Allgäu-Wanderwoche hatte begonnen. Über Nacht hatte es geregnet und die Berge hingen am Morgen in den Wolken. Mit dem Walserbus ging es ab der Bödmerstrasse, nach Riezlern zur Kanzelwandbahn. Dort fuhren wir mit der Kabinenbahn hinauf bis zur Gipfelstation auf 1880 m. Das Wetter war nicht so berauschend, denn auf der Höh´ waren ringsherum Wolken/Nebel/ Nieselregen und Wind. Eine Wartezeit von 45 Minuten, ließ uns auf bessere Sicht hoffen, was nicht eintrat. Ein Vorteil hatten wir, der Nieselregen hört auf und wir starteten gegen 10.30 Uhr mit unserer Tour. Der Weg ist ein Grat-Weg, der über die Gipfel von Fellhorn 2.039 m, Schlappoldkopf 1.969 m zum Schlappolteck 1.925 m und zum Söllerkopf auf 1.940 m verläuft. Zu beiden Seiten sind die Hänge mit bunten Alpwiesen bewachsen, die bei guter Sicht als Blumenmeer sichtbar gewesen wäre. Trotz der Wetterlage konnte einiges bewundert und bestaunt werden. Am Söllerkopf angekommen, ging es zurück zum Schlappolteck und dort begann der Abstieg zur Söller-Alpe und es besserte sich auch die Sicht. Der Abstieg war relativ steil und zum Teil schwierig. Die Söller-Alpe auf 1.522 m war eine willkommene Rast. Im Anschluss ging es weiter zum Berghaus am Söller bei ca. 1.400 m. Hier bestand die Möglichkeit mit der Seilbahn am Söllereck die Abfahrt ins Tal zu nutzen, was von Fuß Müden genutzt wurde. Mit Sonnenschein ging es über den Panorama Weg zurück ins Tal nach Riezlern, natürlich nicht ohne eine weitere Rast in einem Berggasthof einzulegen. Der Walserbus brachte uns zurück nach Mittelberg zum Hotel und wir trafen auf die Seilbahnfahrer. Gemeinsam konnten wir einen gemütlichen Abschluss im Hotelrestaurant genießen.
An Tag 3 der Wanderwoche ging es zum Walmendinger Horn über die Ochsenhofer Köpfe ins Schwarzwassertal.
Jetzt hatten wir ein richtig schönes Alpines Wetter mit guter Sicht. Mit dem Bus ging es zur Seilbahn, um von dort mit der Walmendinger Bahn hinauf zur Bergstation auf 1.940 m zu gelangen.
Oben angekommen genossen wir die Rundumsicht und bestiegen zum ersten Gipfel-Erlebnis mit Rundblick vom Walmendingerhorn-Gipfel (1.990 m) auf die Allgäuer Berge, Bregenzerwald bis hin zum Bodensee. 
Nach dem Bestaunen der Aussicht und der Blumenpracht entlang des Gipfelweges brachen wir auf, um den alpinen Grat-Weg zu besteigen, der von uns absolute Trittsicherheit und entsprechende Kletterfähigkeiten erforderte. Auch wenn es keine großen Höhendifferenzen gab, folgte im steten Wechsel Auf- und Abstieg, was eine große Konzentration forderte. An der O-Scharte angekommen, hatten sich alle eine kleine Rast aus der Rucksackverpflegung verdient. Im Anschluss ging es weiter zum Hüttenhit, der DAV-Schwarzwasserhütte auf 1.620 m. Auf der Schwarzwasserhütte wurde unter anderem der legendäre Kaiserschmarrn, bestellt. Für alle Wanderer hörbar, kam der AUSRUF “Kaiserschmarrn für Gerhard und Paul ist fertig“, was mit viel Vorfreude auf den Schmaus aufgenommen wurde. Nach einer ausgiebigen Pause ging es nun zurück ins Tal, durch das bewaldete Schwarzwassertal über Alpe Melköde zur Bushaltestelle an der Talstation der Ifenbahn Auenhütte. 
Auch heute ging es mit dem Walserbus zurück ins Hotel.
Am nächsten Tag hieß die Tour Rund um die Kanzelwand weiter zu Fiderpass-Hütte ab ins Wildental.
Das Wetter war erneut sommerlich schön und stabil. Wieder fuhren wir mit Walser-Bus nach Riezlern und die Seilbahn brachte uns zur Kanzelwandgipfelstation.
Von dort wanderten wir über einen angenehmen kurzen Weg zur Gehrenspitze (1.858 m), wo wir eine tolle Rundumaussicht hatten. Sodann stiegen wir wieder ein Teilstück ab, vorbei an einem Beschneiungsteich und begangen die Umrundung des Bergmassivs – Kanzelwand. Rechterhand das Bergmassiv und links die Almen im Tal. An einer Stelle hatte ein Bergrutsch den Weg verschüttet und mit gegenseitiger Hilfe und der Einstellung “NUR MUT“ wurde auch dieses Hindernis von uns Allen gut gemeistert. An der Kühgundalpe auf 1.745 m war eine Rast angesagt und auch erforderlich. Denn nun stand der Anstieg zur Fidererpass-Hütte (2.067 m) an, ca. 300 Höhenmeter mussten überwunden werden. Jeder suchte nun seinen persönlichen Rhythmus, um eigene Schrittfolgen zu finden, denn es ging steil bergauf. Auch die Tierwelt hat hier ihre besonderen Bewohner, die man beobachten konnte. Mauswiesel, Alpendolen und auch Steinböcke konnte man beobachten. Wir versuchten nicht es den Steinböcken gleich zu tun, sondern behielten unseren Wanderrhythmus. Bei der DAV-Hütte angekommen, genossen wir die besondere Aussicht und eine freundliche Bewirtung. Dem Anstieg mit Direttissima (italienisch für „kürzeste Verbindung“) von 300 m, folgte nun ein anstrengender Abstieg von fast 1.000 Höhenmeter. Das forderte noch einmal die volle Konzentration. Auf der Höhe von 1.390 m kam nochmal eine lohnende Pause auf der Fluchtalpe 1.390 m mit einer herzlichen Gemütlichkeit. Von dort ging der Weg nicht mehr so steil hinab, durch das romantische Wildental direkt zu unserem Hotel.
Ausgeruht ging es am Morgen zur nächsten Tour, die uns mit der Nebelhornbahn zur Station Höfatsblick in Richtung Laufbacher Eck führte und wieder zurück.
Mit dem Walserbus Nr. 1 ging es zum Busbahnhof nach Oberstdorf. Zu Fuß ging es durch Oberstdorf zur Talstation der Nebelhornbahn, zur Auffahrt der Zwischenstation Höfatsblick. Es war ein schönes trockenes Sommerwetter und allerbeste Sichtverhältnisse. Die Tour führte uns entlang steiler Grasberge und immer verbunden mit jeweils tollen Ausblicken ins Tal und in die Ferne. Der Weg war ein echter ALPIN-Steig im ständigen Auf und Ab. Es erforderte von uns Allen wieder die volle Konzentration. Am Laufbacher Eck auf der Höhe von 2.178 m konnten wir uns bei einer Rast mit Vesper aus dem Rucksack stärken und die Aussicht in alle Himmelsrichtungen genießen.
In Richtung Süden sah man den Vier-Gipfel-Berg, die Höfats 2.259 m mit sehr steilen Flanken und grüne Wiesen bis zu den Gipfeln hinauf.
Ausgeruht und gestärkt machten wir uns auf den Rückweg in Richtung Bergstation Höfatsblick der Nebelhornbahn.
Nun folgten wir dem gleichen alpinen Steig wie zu Beginn, allerdings in umgekehrter Richtung. Wir hatten zwar eine andere Aussicht, aber den gleichen anstrengenden Weg zu meistern. Angekommen gönnten wir uns noch eine erfrischende Rast beim DAV-Edmund-Probst-Haus bevor es wieder mit der Nebelhornbahn zurück ins Tal ging. Im Tal angekommen ging wie die Tage vorher mit dem Bus nach Mittelberg ins Hotel.
Die vorletzte Tour führte uns durch das Kürrental hoch auf das Gottesacker-Plateau.
Wieder fuhren wir mit dem Walserbus zum Start der Wanderung.
Ab der Bushaltestelle Sonnblick ging es durchs Kürrental. Erstmals hatten wir einen Weg mit schattigem Wald und an manchen Stellen sogar kleine Moorteiche. Diesem Weg folgend gelangten wir an eine Waldhütte mit historischer Fundstelle.  Hier hatten vor mehr als 2000 Jahren Menschen sich angesiedelt. Wir sind nun an der Baumgrenze bei 1.700 m, wo wir eine Rast einlegten, denn wir sind bereits ca. 700 Höhenmeter aufgestiegen. Die weitere Strecke ging dann ohne Schatten über felsiges, mit Latschenkiefern und Alpenkräuter, bewachsene Formationen, weiter aufwärts, aber auch stetig mit wechselndem Auf und Ab. An der zerfallenen Gottesackeralpe, machten wir nochmal eine kleine Rast.
Weiter auf unserem Weg erreichten wir das Gottesackerplateau (ca. 2.000 m). Die Landschaft ist hier einzigartig, mit scharfkantigem Felsen die mit Eis, Schnee, Wind und Wasser geprägt sind. Kleine und große Spalte, Gräben und Löcher fordern zu höchster Aufmerksamkeit, man muss sehr konzentriert die Schritte setzen und streng dem gekennzeichneten Weg folgen. So erreichen wir die Bergstation der Ifenbahn II auf 2.000 m. Nach einer lohnenden Pause beginnt nun der Abstieg zur Ifenhütte, die wir mit Einkehrschwung erreichten. Nach der Erholung für Körper und Geist starteten wir zur letzten Tagesetappe zur Seilbahnstation Ifenbahn I. Hinab zur Bushaltestelle fuhren wir alle mit der Seilbahn, so dass wir mit dem Bus unser Hotel erreichten.
Der letzte Tag sollte uns um den Widderstein führen.
Da die vergangenen 5 Tagen viel Kraft und Konzentration jedes einzelnen Teilnehmers abverlangte, entschloss sich ein Großteil der Gruppe diese letzte Tour nicht mitzuwandern. Ein Teil der Wandergruppe unternahm eine Wanderung auf dem Panorama Weg Richtung Söllereck bzw. fuhr mit dem Bus nach Oberstdorf.
Vier Teilnehmer scheuten sich nicht die Wanderung um den Widderstein zu gehen.
Wieder mit dem Bus ging es bis zur Endstation im Kleinwalzertal nach Baad. Von dort führte uns der Weg über die Bärguntbach Alpe hinauf zum Wasserfall am Ende des Bärguntbachtals. Weiter vorbei am Seekopfgipfel und im direkten Weg, unterhalb des südwestlichen Gipfels vom großen Widderstein, zur Widderstein Hütte. Dort angekommen suchten wir uns einen windgeschützten Platz, um eine Rast zu machen, bevor es auf den Rückweg ging. Der Rückweg führte uns zum Gemstelpass, weiter zur Oberen Gemstelhütte. Zwei Drittel des Weges gingen wir im Geröll im Gemsteltal. Durch die Schlucht vorbei an einem tosenden Wasserfall und hinein in die Klamm, waren einige Stellen mit Seilversicherung versehen. Auf dem Weg zur unteren Gemstelalpe mussten auch noch einige Kletterpassagen absolviert werden. Die Route führte uns entlang des Gemstelbach zur Breitach, die wir dann überquerten um zu einer Bushaltstelle zu erreichen, wo wir wieder ins Hotel kamen. Trotz des windigen Wetters war es eine schöne Wanderung um den großen Widderstein.
Den Tag ließen wir dann auf der Terrasse vorm Hotel mit einem kühlen Getränk ausklingen. Nach dem Abendessen und einem Absacker hatten wir genug Bettschwere, so dass wir früh schlafen gingen, um morgens fit die Heimreise anzutreten.